Wilhelm von Humboldt Chronologie
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1791 | 1792 | 1793 | 1794 | 1795 | 1796 | 1797 | 1798 | 1799 | 1800
1791-01-01 | Am Morgen sind Professor Paulus aus Jena und sein Freund, Astronomie-Professor Felix Seyffer aus Göttingen zu Gast bei Carl Friedrich von Dacheröden ("in Papas Stube"). Caroline v. D., Charlotte S. und Madame Paulus ziehen sich ins Zimmer von Caroline von Beulwitz zurück. Irgendwann kommt Schiller und bittet Caroline und Charlotte zu den Herren, weil Seyffer in Göttingen mit Humboldt in einem Zimmer logiert habe. |
1791-01-09 | Die Schiller beenden ihren Besuch in Erfurt. |
1791-01-15 | CvD erwähnt ihrem Vater gegenüber, dass WvH sich mit dem Gedanken trägt, den Dienst zu verlassen. |
1791-02-19 | WvH ist wohl im Auswärtigen Departement: die türkische Gesandtschaft hat Audienz, wozu er sich anziehen muss. |
1791-02-29 | WvH erhält den (erwarteten) Brief von CvDs Vater. Darin antwortet dieser, was er vom Abschiednehmen aus dem Staatsdienst hält. WvH ist überrascht über soviel Toleranz, Konsequenz und Edelmut. |
1791-03-Anf. | WvH legt die dritte Prüfung im Referendariat ab (???). |
1791-03-15 | WvH hat für den ganzen April Urlaub beantragt (und genehmigt bekommen). Er weiß aber noch nicht, ob er am 1.4. oder erst am 10.4. nach Burgörner abreisen kann. |
1791-03-21 | Montag. WvH hat einem "Mann, der immer um den Großkanzler ist und mir sehr wohl will", schriftlich seine Absicht erklärt, den Dienst zu verlassen. Er ist begierig auf die Antwort. Viele Leute ahnen es schon. Es gehen Karrieregerüchte herum. |
1791-04-03 | Sonntag. bis 30. April. WvH ist zum dritten Besuch in Erfurt. WvH kann den Tag seines Kommens nicht bestimmen. CvD: Er kommt wahrscheinlich durch das Leipziger Tor. Er soll nicht zu spät kommen, weil dies um 12 Uhr geschlossen wird (Briefe 1 144, 27.3.1791). Am 3.4. abends ist WvH schon im Dacherödenschen Haus und geht abends mit Carolines Bruder Ernst aus (Briefe 1, 144, 3.4.1791). |
1791-05-19 | WvH reicht Entlassungsgesuch ein. Er scheidet als Legationsrat aus dem Staatsdienst aus. Mit Titel und Rückkehrberechtigung ist den Wünschen des Schwiegervaters Genüge getan. |
1791-06-29 | In Erfurt heiraten Caroline von Dacheröden und Wilhelm von Humboldt. Den Rest des Jahres verbrachte er mit seiner Frau in Burgörner. Herder: "Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit". |
1791-07-07 | Alexander wird auf Vorschlag Karl Theodor Freiherr von Dalbergs außerordentliches Mitglied der "Churfürstlichen Mayntzischen Academie nützlicher Wissenschaften" zu Erfurt. |
1791-07 - 1794-Frühj. |
Landleben als Privatgelehrter auf den thüringischen Gütern des Schwiegervaters; Reisen nach Erfurt, Berlin, Weimar, Jena. Freundschaft mit Schiller. Begegnungen und Korrespondenz mit F.-A. Wolf (Prof. f. Altphilologie in Halle), C.-G. Körner, J.-C. Adelung. |
1791 | Marie Elisabeth von Humboldt kauft das Gut Falkenberg bei Berlin von einem Oberstleutnant von Lochau. Nach dem Umbau der Dorfkirche läßt sie die sterblichen Überreste ihrer Ehemänner und einer Tochter aus erster Ehe in den im Kirchturm eingerichteten Begräbnisplatz überführen. |
1791-08 | Brief an einen Freund [Fr. v. Gentz]: Ideen über Staatsverfassung, durch die neue Französische Konstituzion veranlaßt. |
1792-1797 |
Erster Koalitionskrieg. |
1792-01 | WvH: [Anon.]: Ideen über Staatsverfassung, durch die neue Französische Konstituzion veranlaßt. Aus einem Briefe an einen Freund [Fr. v. Gentz], vom August 1791. In: Berlinische Monatsschrift 19, Jan. 1792, S. 84-98 |
1792-05-16 | Geburt der ersten Tochter (Karoline) in Erfurt. Wechselnder Aufenthalt der Familie in Erfurt, Rudolstadt, Berlin, Auleben |
1792-07-17 | Vor dem 17.: "1) Herr Legations-Rath [Wilhelm von Humboldt], und 2) Herr Assesor [Alexander] von Humboldt aus Berlin" [weilen in Rudolstadt]; Quelle: Rudolstädtisches Wochenblatt 1792, 28. Stück vom 17. Julius. |
1792-08 - 1792-12 |
Aufenthalt in Auleben. |
1792-08/09 | In den ersten Wochen in Auleben (Aug./Sept. 1792) entsteht der Plan eines Aufsatzes über die Bedeutung und den Wert des Altertumsstudiums: Über das Studium des Altertums und des griechischen insbesondere. |
1792-Herbst | Veröffentlichung einzelner Kapitelabschnitte der Staatswirksamkeitsschrift |
1792-09 | Wie weit darf sich die Sorgfalt des Staats um das Wohl seiner Bürger erstrecken? In: Neue Thalia, Bd. 1, H. 5 (1792), S. 131-169 |
1792-10 | Ueber die Sorgfalt des Staats für die Sicherheit gegen auswärtige Feinde. In: Berlinische Monatsschrift 20, Okt. 1792, S. 346-354 |
1792-11 | [Anon.]: Ueber die Sittenverbesserung durch Anstalten des Staats. (Zweites Bruchstück.) In: Berlinische Monatsschrift 20, Nov. 1792, S. 419-444 |
1792-12 | [Anon.]: Ueber öffentliche Staatserziehung. (Bruchstück.) In: Berlinische Monatsschrift 20, Dez. 1792, S. 597-606 |
1792-12-24 | F.-A. Wolf zu Gast in Auleben |
1793-01-23 | WvH schickt das Fragment des Altertumsstudiums an Wolf. Später überlässt er es Freunden: Schiller, Dalberg, Körner. |
1793-05 | Mai bis Oktober: Reise nach Berlin. Auf der Rückreise nach Burgörner vier Wochen Aufenthalt in Dresden. |
1793-10 | Vier Wochen Aufenthalt in Dresden. |
1793-11 | Aufenthalt in Burgörner von November 1792 bis Ende Januar 1793. In diesem Winter entsteht der Plan, die Prinzipen der Menschenbildung im Rahmen einer philosophischen Geschichte der Menschheit: Theorie der Bildung des Menschen [Bruchstück]. |
1794-02 | Übersiedlung Humboldts mit seiner Familie nach Jena; täglicher Umgang mit Schiller.
Begegnungen mit Goethe. Kontakte zu Fichte. Wohnsitz der Familie Humboldt in Jena 1794-97. |
1794-05-05 | Geburt des ersten Sohnes (Wilhelm) in Jena. er wird das Lieblingskind der Eltern. |
1794-07-20 | Gespräch zw. Schiller und Goethe in Jena, nach einer Sitzung der dortigen "Naturforschenden Gesellschaft". Kontroverses Gesprächsthema: die Metamorphose der Pflanzen |
1794-07-22 | Erneutes Zusammentreffen von Schiller und Goethe, auf Einladung Wilhelm von Humboldts. Gespräch über Kunst und Kunsttheorie |
1794-08-26 | 26. bis 28. Aug.: Reise WvHs mit Schiller nach Weißenfels |
1794-09-14 | 14. bis 27. Sept.: Schiller in Weimar, als Gast Goethes. Gespräche über Theater. Häufiges Zusammentreffen mit WvH. Begegnung Schillers mit Herder. |
1794-09 | im Sept.: Rezension des Romans "Woldemar" von Jacobi. |
1794-12-14 | AvH kommt zu Pferd am 14. frühmorgens in Jena an. Grund: Besuch der Familie WvH. WvH schickt Brief per Bote an Goethe, dass AvH angekommen ist und bittet im Namen aller Goethe zu kommen. (L. Geiger, Goethes Briefwechsel mit W+AvH, Berlin 1909, S.1f.) |
1794-12-17 | 17. bis 19. Dez.: Goethe mit Heinrich Meyer in Jena. Besuche bei Schiller; Zusammenkünfte mit C+WvH. Begegnung mit AvH. |
1794-12-17 | Erstes Zusammentreffen von Goethe, Schiller, WvH und AvH. Goethe kommt mit seinem Freund, dem Schweizer Maler und Kunsthistoriker Johann Heinrich Meyer nach Jena. Erstes Treffen: Mittagessen bei Humboldt, Abendessen bei Schiller (Tagebuch WvH [GS XIV, 255]: "17. assen Göthe, Meyer, und Schillers mittags hier, assen wir Abends bei Schillers."). |
1794-12-18 | Goethe zum Mittagessen bei Humboldt (Tagebuch WvH [GS XIV, 255]: "18. assen Göthe und Meyer Mittags hier.") |
1794-12-19 | Jacobi und Woltmann zum Mittagessen bei Humboldt (Tagebuch WvH [GS XIV, 256]: "18. assen Jacobi und Woltmann Mittags hier.") |
1794-12-19 | Am Freitag Abend, den 19.12. reitet AvH nach Bayreuth zurück (Tagebuch WvH [GS XIV, 256]). |
1795-01-11 | 11. bis 23. Jan.: Goethe mit Heinrich Meyer in Jena. Zusammen mit WvH Besuch von anatomischen Vorlesungen Justus Christian Loders. Häufige Zusammenkünfte Goethes mit Schiller. |
1795-Frühjahr | WvH: "Über den Geschlechlsunterschied und dessen Einfluß auf die organische Natur"; In Schillers "Horen" (H. 2). "Über die männliche und weibliche Form" ebenfalls in "Horen" (H. 3); "Theorie der Bildung des Menschen"; "Plan einer vergleichenden Anthropologie"; "Über Denken und Sprechen". Rezension von F. Alexander Wolfs Odyssee-Ausgabe in "Allgemeine Literaturzeitung" (H. 2). |
1795-06-29 | 29. Juni bis 02. Juli: Goethe in Jena. Dienstgeschäfte; Zusammenkünfte mit Schiller und WvH. |
1795-07-01 | WvH verlässt mit seiner Familie Jena, wo er seit Februar 1794 gelebt hat, um in Berlin und Tegel seiner todkranken Mutter nahe zu sein. |
1795-Herbst | W. von Humboldt leitet in Berlin den Druck des ersten Schillerschen "Musenalmanachs". |
1795-1796 | Aufenthalt in Tegel. Pflege der kranken Mutter |
1796-1798 | Italienfeldzug Napoleons |
1796 | Goethe: "Wilhelm Meisters Lehrjahre"; Tieck: "William Lovell". Jenner erfindet die Pockenschutzimpfung. |
1796-02-27 | Caroline und Wilhelm weilen bei seiner an Brustkrebs erkrankten Mutter. Alexander trifft von Bayreuth kommend ein. |
1796-04-05 | Mittagessen der Brüder H. mit Ernst Ludwig Heim bei Hardenberg. |
1796-08-15 | Schiller schreibt Brief an WvH, in dem er diesem vermutlich als erstem von dem Vorhaben einer endgültigen dramatischen Ausarbeitung des Wallenstein-Stoffs informiert. |
1796-09-03 | 3. August bis 17. September: Reise nach Norddeutschland (Stettin, Rügen, Lübeck, Eutin, Hamburg, Wandsbeck). Begegnungen mit J.H. Voss (in Eutin), mit Klopstock (in Hamburg), Claudius (in Wandsbeck) |
1796-09-03 | 3.-5. und 8.-11. September: WvH in Wandsbek bei Matthias Claudius (1740-1815) (vgl. GS XIV, S. 341). "Claudius war nichts weniger als lustig und amusant, sondern durchaus - Null" (WvH an Schiller, 18.10.1796) |
1796-09-18 | Im Anschluss an die Norddeutschlandreise ist er (2. H. Sept/1. H. Okt.) in Berlin bei seiner Mutter. Spätestens um den 22. Okt. muss er Berlin verlassen haben, denn um den 2. Nov. trifft er in Jena ein. |
1796-10-18 | (Dienstag,) WvH schreibt an Schiller aus Berlin (Schiller notiert Eingang für den 22.10.). WvH kündigt die "nun so nah bevorstehende Zusammenkunft" in Jena an. Schiller hatte im vorigen Brief (15.08.1796) erzählt, dass er nunmehr den Wallenstein-Stoff dramatisch behandeln werde (was er laut "Calender" am 22.10.1796 beginnt, "am 17. März 1799 geendigt fürs Theater und in allem 20 Monate voll mit sämmtlichen drei Stücken zugebracht."). |
1796-11-01 | (2. Nov.?) WvH trifft in Jena ein. |
1796-11-19 | Tod der Mutter Marie Elisabeth von Humboldt, geb. Colomb. |
1796-11-20 | Sonntag, 20. Nov.: WvH erhält in Jena per "Estafette" (Eilzustellung durch Postreiter) die Nachricht vom Tode seiner Mutter. ("Die Estafette ging gleich weiter an Alexander" [W. v. Burgsdorff an Rahel, 21.11.1796]) |
1796-11-22 | In der "Königlich privilegirten Berlinischen Zeitung von Staats- und gelehrten Sachen" erscheint die Anzeige des Todes von Marie Elisabeth von Humboldt. "Ich mache diesen Todesfall allen Verwandten und Freunden unsers Hauses für mich und im Namen meiner Brüder, des Legationsraths und des Oberbergraths von Humbold [sic!], hierdurch ergebenst bekannt, verbitte aber alle schriftliche Bezeigung einer Theilnahme, deren ich bei jedem, welcher die Verewigte näher kannte, ohnehin versichert bin. Berlin, den 19ten Novbr., 1796. Rittmeister [Ferdinand] v. Holwede." |
1796-11-24 | Am 24. Nov. 1796 erhält Alexander - vermutlich in Bayreuth - die Nachricht vom Tode seiner Mutter. |
1796-12-03 | Beisetzung Marie Elisabeth von Humboldts in der Dorfkirche von Falkenberg. Wilhelm und Alexander sind nicht anwesend. (Die Kirche wird 1945 zerstört; am Eingang zur Gruft befindet sich heute eine Gedenktafel). |
1796-12-Ende | Alexander scheidet auf eigenen Wunsch aus dem Bergdienst aus. |
1797 - 1840 |
Friedrich Wilhelm III. wird König von Preußen. |
1797-01-02 | Wilhelm und Caroline von Humboldt erwarten Alexanders Besuch in Jena. |
1797-01-13 | Goethe und Alexander sind Bei Wilhelm und Caroline von Humboldt in Jena zu Gast. |
1797-01-19 | Geburt des zweiten Sohnes (Theodor) in Jena. |
1797-Frühjahr | H. reist von Jena nach Berlin, um Nachlassdinge zu regeln, z.B. Verkauf des Hauses in der Jägerstraße. Er sieht den Abbruch des Hauses voranschreiten. Einige Trffen mit F. Gentz. WvH: "Über den Geist der Menschheit" |
1797-05-30 | An diesem Tag oder am 31. reist Alexander mit Caroline von Humboldt, deren Kindern und der Familie von Haeften von Jena ab. Im Schlepptau reisen Wilhelm von Burgsdorff und Ludwig Tieck mit. Nächstes Ziel ist Dresden. Die Brüder (Ferdinand, Wilhelm und Alexander) sind in Dresden verabredet, um das Erbe der Mutter zu teilen. |
1797-06-03 | (etwa am 03.06.) AvH + CvH + Anhang treffen in Dresden ein. |
1797-06-11 | H. reist von Berlin ab mit Ziel Dresden. |
1797-06-13 | H. Ankunft in Dresden. |
1797-06-13/14 - 1797-07-25 | Aufenthalt in Dresden. Das Erbe der Mutter wird zwischen den Brüdern (Ferdinand, Wilhelm und Alexander) unter Mitwirkung von Gottlob Johann Christian Kunth, des ehemaligen Hauslehrers und jetzigen Vermögensverwalter, geteilt. |
1797-07-25 | Abreise der "Caravane" von Dresden mit Ziel Wien. Reiseroute: Teplitz (Teplice 27.7.), Prag (30.7. AvH besucht die Sternwarte). |
1797-07-27 | H. in Teplitz (Teplice). |
1797-07-30 | H. in Prag. |
1797-08-01 | H.s Ankunft in Wien (s. B.). |
1797-08/10 | Aufenthalt in Wien. Besonders Wilhelm und Alexander warten auf die Gelegenheit zur Bildungsreise durch Italien. Napoleons Kriegszüge in Oberitalien verhindern die Einreise. Während dieses Aufenthalt lässt W. eine neue Kutsche bauen (seinen "Wiener Wagen"), die die sechs Jahre alte (zur Hochzeit gebaute) Kutsche ersetzt. Es ist ein luxuröses Familiengefährt. |
1797-10-10 | Übersiedlung nach Paris: Abreise aus Wien. Stationen: Salzburg, Berchtesgaden Königssee, München, Basel. Die Familie reist in ihrem neuen Gefährt gemächlich, macht "in jeder beträchtlicheren Stadt einen kleinen Aufenthalt". geniest die schönen Gegenden. (s. B.). |
1797-10-20 | Um den 20. Okt.: Nach Besichtigung von Salzburg organisiert W. eine ausführliche Besichtigung des Salzbergwerkes
Berchtesgaden (in weißen Überhemden und mit Kerze in der Hand) mit eigens hergestellter Kerzenbeleuchtung und
Sprengung in der großen Halle. W. über Bayern: "Im ganzen hat die bayrische Nation einen sehr angenehmen Eindruck auf mich gemacht. Ihre starke kraftvolle Bildung und ihre offene und bedeutende Physiognomie muß jeden, vorzüglich den, der eben von Wien kommt, sehr frappieren. ... Alles Politische, Religiöse und selbst Moralische ist sonst freilich hier erstaunlich zurück" (s. B.) |
1797-10-24/29 | H. in München (B: Briefe an Schiller und C. G. Brinckmann [Ph. Mattson 1980 I,53]). |
1797-11-18 | "Mit drei kleinen Kindern, ihrem Kindermädchen Emilie aus dem thüringischen Auleben, Erzieher und Diener bezogen Wilhelm und Caroline am 18. November 1797 eine Wohnung in Faubourg St. Germain des Pres im Zentrum von Paris." (aus: D. von Gersdorff: CvH. 2011. S. 65) |
1798-04-24 | Alexander reist von Salzburg nach Paris ab. |
1798-05-12 | Alexander trifft in Paris ein, wo sich Bruder und Schwägerin schon seit dem 17.11.1797 aufhalten. |
1798-07-24 | Wilhelm (u.a.) ist bei den von Alexander veranstalteten galvanischen Experimenten bei Delamétherie anwesend |
1798-10-20 | AvH reist mit dem von ihm als Begleiter für die große Reise vorgesehenen Aimé Bonpland von Paris nach Marseille ab. |
1798-Herbst | Vom Herbst 1798 bis erste Hälfte Mai 1799 wurde kurzeitig Johann Gottfried Schweighäuser - später angesehener Altphilologe - (siehe Anm.) Hauslehrer im Hause Humboldt. |
1799-06 | WvH: "Ästhetische Versuche. Erster Teil. Über Goethes Hermann und Dorothea".
(Erscheint im Verlag Vieweg in Braunschweig.) Napoleon Bonaparte Erster Konsul. Schiller vollendet die "Wallenstein"-Trilogie. Erste Dampfmaschine in Berlin. |
1799-09-08 - 1800-04-18 | Familien-Reise durch Spanien: |
1799-09-08 | Aufbruch: Abreise (siehe Anm.) der
Familie Humboldt (mit den Kindern Caroline (7 ½), Wilhelm (5 ½) und Theodor (2 ¾)!) in der Nacht.
Sie fahren mit der eigenen Kutsche (dem "vortrefflichen Wiener Wagen") in Begleitung ihres Dieners (Günther?), des
Kindermädchens Emilie (aus Auleben) und dem Graphiker
Georg Christian Gropius (1776-1850) als
Hauslehrer der Kinder. Stationen: Paris (08.09.), Orléans, Périgueux, Bordeaux, Bagnères-de-Bigorre (26.09.), "Pyrenäen-Bergtour" (30.09.-03.10.), Bayonne (07.10.), Grenze, Burgos, Valladolid, Segovia, de El Escorial (27.10.), Madrid (05.11. - 26.12.), Aranjuez, Córdoba, Sevilla, Cádiz (25.01.), Málaga, Granada, Alhambra, Múrcia (27.02.), Alicante, Valencia (03.03.), Murviedo/Sagunt, Barcelona (21.03), Narbonne, Toulouse, Paris (18.04.). |
1799-09-Mitte | Paris, (Longjumeau, Étampes,) Orléans, (Vierzon, Massay, Nouan-le-Fuzelier, Argenton, Châteauroux, Boisremont (Parnac), Morterolles (Saint-Pardoux-Morterolles), Chanteloube (Le Bourg-d'Hem)), Limoges, (Châlus), Périgueux, (Mussidan, Libourne, La Bastide [heute OT von Bordeaux, rechts der Garonne]), Bordeaux (4 Tage Aufenthalt); im Hafen ist ein Kuriosum zu besichtigen: ein gekapertes englisches Schiff mit 30 Chinesen Besatzung und "Mohrinnen". |
1799-09-20 | Castres, Langon (20.9.; zu sehen: Sainte Croix du Mont, Saint Macaire), La Réole, Aiguillon, Agen, Auch, Tarbes, |
1799-09-26 | Mit der Kutsche bis Bagnères-de-Bigorre am Fuße der Pyrenäen im Tal Campan (dort lassen sie die Kinder und W+CvH reisen alleine 4 Tage zu Pferd weiter). |
1799-09-29/30 | Aufbruch von Bagnères-de-Bigorre zum Ausgangspunkt ihrer "Pyrenäen-Bergtour": Barèges |
1799-10-01 | Ruhetag in Barèges. |
1799-10-02 | Besteigung des Pic du Midi geplant. Starker Schneefall verhindert dies jedoch. Stattdessen [über Luz-Saint-Sauveur und Pierrefitte-Nestalas] nach Cauterets (einem romantisch gelegenen Bade; Entfernung: ca. 30 km) und zu dem Lac de Gaube (Caroline im Portechaise); abends zurück in Cauterets. |
1799-10-03 | Zurück nach Bagnères zu den Kindern. Weitere 3 Tage Aufenthalt bis ca. 6.10. |
1799-10-07 | Weiter über Pau (ca. 77 km) nach Bayonne (ca. 116 km; 3 Tage Aufenthalt). |
1799-10-14 | Weiterfahrt: Saint-Jean-de-Luz (26 km), Überschreitung der französisch-spanischen Grenze, Hendaye/Irun (12 km), [San Sebastian,] Tolosa (46 km). |
1799-10 | Bergara (40 km), Montragon (10,5 km), Vitoria-Gasteiz (37,5 km; Übernachtung außerhalb in Venta Cajetano), Predanos (77 km), Burgos (48 km; halber Tag Aufenthalt), Valladolid (126 km; Aufenthalt: halber Tag), Segovia (116 km; halber Tag Aufenthalt), San Ildefonso (13 km; 1 Tag Aufenthalt). |
1799-10-27 | Ankunft im Real Sitio de San Lorenzo de El Escorial (60 km; Königlicher Sitz Sankt Laurentius von El Escorial; Ankunft: 27.10.). 11 Tage Aufenthalt (s. Brief an CvHs Bruder Ernst). |
1799-11-04 | Namenstag des Königs, Präsentation bei Hofe (Handkuss-Zeremonie). |
1799-11-05 | Abreise vom Escorial und Ankunft in Madrid am selben Abend. "Beinahe 2 Monate" Aufenthalt (5.11.-26.12.1799): häufige und intensive Gespräche mit Leandro Fernández de Moratín (1760-1828; lebenslanger Freund vom Maler Goya; Lustspieldichter und Shakespeare-Übersetzer) über Theater und die Spanische Sprache. |
1799-12-26 | Abreise "in den allerletzten Tagen des Dezembers"; "26.12." aus Caroline an Schweighäuser, vom 26.01.1800. |
1800-01 | Weitere Route: Über Aranjuez (Lustschloss des Königs), Santa Cruz. |
1800-01-03 | La Carolina (3.1.1800), Anduxar, Pedroabad), Córdoba, Sevilla (Aufenthalt: 6 Tage). |
1800-01-25 | Ankunft in Cádiz (Aufenthalt 10 Tage). |
1800-02- Mitte | entlang der Küste nach Málaga, Granada (Mitte Februar; in der Frühlingsblütenpracht; Alhambra). |
1800-02- Ende | Múrcia (Ende Februar), Alicante. |
1800-03- Anf. | Valencia (Ankunft: Anfang März; Aufenthalt: 8 Tage; Kunstsachen, Kulturlandschaft), Murviedo/Sagunt. |
1800-03-21 | Ankunft in Barcelona (Aufenthalt: 10 Tage). |
1800-03- 2.H. | Übertritt über die französ. Grenze, Narbonne, Toulouse. |
1800-04-18 | Ankunft in Paris am 18. April 1800. Die Reise hat fast sieben Monate gedauert. |
1800-04 | In Goethes "Propyläen" (H. 3) erscheint "Über die gegenwärtige französische tragische Bühne". |
1800-05-17 | Geburt der zweiten Tochter (Aurora Rafaele Adelheid). |