Karoline von Humboldt hielt sich von Mai 1817 bis Juni 1819 ein zweites Mal mit Ihren Töchtern Caroline und Adelheid in Rom auf. Sie war wieder der Mittelpunkt der »Künstlerrepublik«: »... am Abend kommen die Künstler zu mir, mit Thorwaldsen, Rauch, den beiden Schadow, Wach und mehreren andren wohne ich in einem Hause ...« schreibt sie an Rahel Levin aus Rom am 05. Juni 1818. Aber da war noch etwas, das sie band: Häufig besuchte Karoline von Humboldt den Friedhof der Protestanten bei der Cestiuspyramide, wo unter Pinien und Zypressen die beiden während ihres ersten Aufenthaltes in Rom jung verstorbenen Söhne ruhten. Gleich die ersten Gänge nach der Ankunft galten jener Stätte mit der »kleinen Schmerzenstür«: »Auf keinem Kirchhof der Welt ist es, glaube ich, so still wie dort. Wir blieben lange da, und zuletzt gingen wir auf dem Hügel längs der alten Stadtmauer hin. Der Aventin, das Priorat wird sichtbar. Oh, ich habe es nie sehen können, ohne an unseren kleinen Wilhelm zu denken, er war dort so heiter und froh und kindlich vergnügt. Seine schöne Hülle ruht nun schon lange in der schönen Umgebung, in welch einer Form mag das liebende Gemüt, die holde Seele sich bewegen? Weiß sie noch von uns, von den vielen Tränen, die um ihn geflossen sind, wie wir noch von ihm wissen? Ach, diese Fragen löst nur der lösende Tod. Er löst des Lebens tiefstes Rätsel« (Karoline an Wilhelms von Humboldt, Rom, 16. Juni 1817, Briefe V,335f.). |
Mathilde ("Tilli") von Humboldt-Dachroeden (d. J.) hielt sich zur Erholung von einer gescheiterten Verlobung von Ende 1870 bis Ende Mai 1871 in Rom auf. Sie traf dort viele hochgestellte und berühmte Leute. Unter Ihnen war der damals berühmte Geschichtsschreiber Ferdinand Gregorovius, ein Bewunderer des Brüderpaares von Humboldt. Diese Beziehung sollte für Tilli von bleibenden Wert werden; im Anfang hatte sie freilich mehr Bewunderung für sein Wissen und Können als für seine Anschauung und seine gesellschaftlichen Äußerungen. Nach ihrer Rückkehr entwickelte sich dann von Ottmachau aus seit Mai 1871 ein Briefwechsel mit Gregorovius, der 20 Jahre lang bis kurz vor dem Tod des Gelehrten fortgesetzt worden ist. Im Jahr 1878 wurde in Ottmachau eine Anzahl von Briefen Alexanders von Humboldt an seinen Bruder aufgefunden. Auf eine entsprechende Mitteilung an Gregorovius ermunterte er im Brief vom 19. Oktober 1878 sie sofort, sämtliche Briefe, die die Brüder je einander geschrieben hatten, zu veröffentlichen. Tilli folgte dem Ratschlag und machte sich an die Arbeit. Daraus ist dann das Bändchen entstanden: "Briefe Alexanders von Humboldt an seinen Bruder Wilhelm. Herausgegeben von der Familie von Humboldt in Ottmachau. Stuttgart, J. G. Cotta'sche Buchhandlung 1880". Gregorovius schrieb, quasi als Einleitung, den 77 seitigen Essai "Die Brüder Humboldt. Geschichtliche Übersicht ihres Lebensganges bis zum Jahr 1835." Im November 1881 ging Tilli wieder nach Rom, wo sie eine sehr angesehene Stellung in der Gesellschaft einnahm und wo sie am 25. April 1897 auch starb.
|
Il Cimitero Acattolico di Roma: http://www.cemeteryrome.it |
|
|
|
|
Nominativo / Name: |
von Humboldt, Wilhelm |
|
Luogo di nascita / Geburtsort: |
Jena (DE) |
Data di nascita / Geburtsdatum: |
05.05.1794 |
Luogo di decesso / Sterbeort: |
Ariccia (RM) |
Data di decesso / Sterbedatum: |
18.09.1803 |
Codice tomba / Grabnummer: |
122 |
Alte Grabnummer (?): |
|
Zona / Zone: |
A |
Riquadro / Feld: |
0 |
Fila / Reihe: |
0 |
Area / Grabstelle: |
14 |
Inschrift: |
CIRCVLARIS.AREA TERMINIS.CINCTA.P.CIXXX IN.CVIVS.MEDITVLLIO.TVMVLVS.EST GVLIELMI.IVNIORIS.AB.HVMBOLDT LOCVS.SEPVLTVRAE.PVBLICE.DATVS GVLIELMO AB.HVMBOLDT REGIS.BORVSSORVM AD.SVMMVM.PONTIFICEM ORATORI POSTERISQVE.EIVS
NAT.JENAE III.NON MAI AN. CHR. MDCCVIC OBIIT ARICIAE XVIII KAL. SEPT. MDCCCIII |
Sollte das wirklich der heutige Zustand? |
|
|
|
Nominativo / Name: |
von Humboldt, Gustav |
|
Luogo di nascita / Geburtsort: |
Rom |
Data di nascita / Geburtsdatum: |
07.01.1806 |
Luogo di decesso / Sterbeort: |
Rom |
Data di decesso / Sterbedatum: |
12.11.1807 |
Codice tomba / Grabnummer: |
139 |
Alte Grabnummer (?): |
266 |
Zona / Zone: |
A |
Riquadro / Feld: |
0 |
Fila / Reihe: |
0 |
Area / Grabstelle: |
19 |
Inschrift: |
FRIDERICO. CONSTANTINO.GVSTAVO. QVI.VIXIT.A.I.M.X.D.V. INFANTI.SVAVISSIMO. PARENTES. GVILIELMVS.DE.HVMBOLDT.ET. CAROLINA.DE.DACHEROEDEN.
NAT.ROMAE VII.ID.JAN. AN.CHR.MDCCCVI. VIVERE IBIDEM DESIIT PR.ID.NOV. MDCCCVII. |
|
|
|
Nominativo / Name: |
von Humboldt-Dachroeden, Mathilde |
|
Luogo di nascita / Geburtsort: |
Ottmachau (PL) |
Data di nascita / Geburtsdatum: |
08.08.1830 |
Luogo di decesso / Sterbeort: |
Rom |
Data di decesso / Sterbedatum: |
25.04.1897 |
Codice tomba / Grabnummer: |
1563 |
Alte Grabnummer (?): |
3042 |
Zona / Zone: |
V |
Riquadro / Feld: |
|
Fila / Reihe: |
9 |
Area / Grabstelle: |
9 |
Inschrift:
|
ICH BIN ZU GERING ALLER BARMHERZIGKEIT UND TREUE DIE DU AN DEINEM KNECHTE GETHAN HAST 1 MOS: XXXII/X MATHILDE FREIIN V. HUMBOLDT DACHROEDEN *OTTMACHAU VIII AUG. MDCCCXXX +ROM XXV APRIL MDCCCLXXXXVII
|
|
|
|